Auswahlkriterien und Unterscheidungsmerkmale unternehmerischer Klima-Champions

Als Teil des ENRI-Forschungsprojekts hat die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberwalde (HNE Eberwalde) einen Kriterienkatalog zur Identifizierung von Klima-Vorreiter-Unternehmen ("Klima-Champions") entwickelt. Dieser dient der Auswahl von acht Unternehmen, die im weiteren Projektverlauf in Fallstudien untersucht werden sollen.
Als Klima-Champions werden im Rahmen des ENRI-Projekts Unternehmen bezeichnet, die beträchtliche Gewinnanteile in den Klimaschutz (re-)investieren. Ihre Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion negativer Auswirkungen auf das Klima sowie ihre Beiträge zum gesellschaftlichen Gemeinwohl sind ambitioniert und gehen weit über geltendes Recht hinaus. Sie setzen nicht nur Maßnahmen um, die klimaverträglich sind, d.h. im Einzelnen dem Klima nicht schaden, sondern diesem gar zugutekommen. Klima-Champions bilden damit die höchste Stufe einer klimaverträglichen Unternehmensführung.
Auf Grundlage einer umfassenden Analyse des Forschungsstands zu einer nachhaltigen Unternehmensführung, der daraus abgeleiteten Definition einer klimaverträglichen Unternehmensführung sowie des Austauschs mit Mitgliedern des Praxisbeirats, wurden verschiedene Merkmale erarbeitet, die Klima-Champions auszeichnen und sie von anderen nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen unterscheiden. Der Praxisbeirat setzt sich aus Vertreter*innen verschiedener Stakeholdergruppen zusammen, u.a. Unternehmensverbänden, NGOs und einigen Unternehmen, die das ENRI-Projekt praxisorientiert fachlich begleitet.
Die gesammelten Auswahlkriterien (siehe Graphik 2) wurden in folgende fünf Oberkategorien eingeteilt:
- (A) Klimaschutz begünstigende Entscheidungsstrukturen und -prozesse, welche eine klimaverträgliche Unternehmensführung fördern,
- (B) Systematisches, ganzheitliches und integrales Klimamanagement zum Schutz von Energie und Ressourcen,
- (C) Klima- und Ressourcenschutzmaßnahmen als Teil des Klimamanagements zur Reduktion und Vermeidung negativer Klimaauswirkungen der unternehmerischen Aktivitäten,
- (D) Integration von Anspruchsgruppen in die unternehmerischen Tätigkeiten sowie
- (E) Beiträge zum gesellschaftlichen Gemeinwohl über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus und aktive Beteiligung an der sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft.
Zusätzlich wurden Unterscheidungsmerkmale (siehe Grafik 1) definiert, um Klima-Champions voneinander abzugrenzen und eine vielfältige Auswahl an Unternehmen zu ermöglichen.
Die ausgewählten acht Klima-Champions werden hinsichtlich ihrer Weiterverwendung monetärer Gewinne aus Energieeffizienzeinsparungen untersucht. Auf diese Weise sollen Erkenntnisse über Entscheidungsfaktoren für nachhaltige Re-Investitionen sowie Anhaltspunkte für die Vermeidung von produktionsseitigen Rebound-Effekten gewonnen werden.
Die acht Klima-Champtions des ENRI-Forschungsprojekts
Als Teil des ENRI-Forschungsprojekts hat die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) einen Kriterienkatalog zur Identifizierung von Klima-Vorreiter-Unternehmen ("Klima-Champions") entwickelt. (siehe oben "Auswahlkriterien & Unterscheidungsmerkmale Klima-Champions"). Der Kriterienkatalog diente der Auswahl von acht Unternehmen, zu denen im Rahmen des ENRI-Projekts vonseiten der HNEE Fallstudien durchgeführt werden. Sie werden im Folgenden kurz vorgestellt.
Als Klima-Champions werden im Rahmen des ENRI-Projekts Unternehmen bezeichnet, die beträchtliche Gewinnanteile in den Klimaschutz (re-)investieren. Ihre Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion negativer Auswirkungen auf das Klima sowie ihre Beiträge zum gesellschaftlichen Gemeinwohl sind ambitioniert und gehen weit über geltendes Recht hinaus. Sie setzen nicht nur Maßnahmen um, die klimaverträglich sind, d.h. im Einzelnen dem Klima nicht schaden, sondern diesem sogar zugutekommen. Klima-Champions bilden damit die höchste Stufe einer klimaverträglichen Unternehmensführung.

Der Begriff "Klimaverträgliche Unternehmensführung" wird in der Forschungsliteratur bisher kaum verwendet. Für das ENRI-Forschungsteam erscheint er jedoch passend, da Unternehmen untersucht werden sollen, die den Ansatz einer nachhaltigen Unternehmensführung verfolgen und sich dabei vor allem im Bereich der klimabezogenen Nachhaltigkeit hervortun. Es wurde ein Ausdruck gesucht, der die begriffliche Nähe zur nachhaltigen Unternehmensführung und gleichzeitig den thematischen Fokus auf das unternehmerische Klimamanagement verdeutlicht. Die Bezeichnung "Klimaverträgliche Unternehmensführung" wurde somit von diesen beiden Ansätzen begleitet.
Folgende Definition wurde erarbeitet:
Eine klimaverträgliche Unternehmensführung meint ein nachhaltiges Wirtschaften, welches die Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf das Klima ganzheitlich in den Grundsätzen und Prozessen des Unternehmens integriert (1). Als wesentlicher Bestandteil der systematischen betrieblichen Steuerung (2) werden in engem Austausch mit allen wesentlichen Stakeholdern (3) Maßnahmen zum Schutz von Ressourcen und zur Verringerung des Energieverbrauchs (Klimaschutzmaßnahmen) (4) entlang der gesamten Wertschöpfungskette ergriffen, sowohl am Unternehmensstandort als auch in dessen Einflussbereich (5). Das Ziel einer klimaverträglichen Unternehmensführung besteht in der Vermeidung und Reduktion negativer Auswirkung des Unternehmens auf das Klima sowie der Verstärkung positiver Beiträge (6) des Unternehmens für die Gesellschaft.